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Krankheitsbilder

Bipolare Störung

Bipolare affektive Psychosen liegen dann vor, wenn zusätzlich zu depressiven auch manische oder hypomanische Krankheitsepisoden auftreten. Typisch sind in diesen Zeiten extreme Niedergeschlagenheit oder eine situationsunangepasste Hochstimmung, die aufeinander folgen.

Wie entsteht eine bipolare Störung?

Neben einer genetischen Veranlagung kommen belastende Lebensereignisse, Stoffwechselstörungen im Gehirn oder auch auslösende belastende soziale Situationen infrage. Bipolare Störungen treten erstmals häufig nach einem besonderen Stressereignis auf. Zwischen den Krankheitsphasen finden sich unterschiedlich lange symptomfreie Intervalle.

Je nach Ausprägung der manischen Krankheitsepisoden wird unterschieden zwischen einer Bipolar-I- und Bipolar-II-Erkrankung, wobei bei ersterer manische und depressive Krankheitsepisoden auftreten können, bei letzterer verlaufen die Manien weniger stark ausgeprägt.

Wie lässt sich eine bipolare Störung erkennen?

Manische Phasen sind gekennzeichnet durch eine heitere bis gereizte Stimmung und einen gesteigerten Antrieb. Betroffene reden laut und viel, sind leicht ablenkbar und im Gedankengang sprunghaft. Es finden sich Verhaltensweisen, die sozial schädlich sein können, wie extrem hohe Geldausgaben, eingeschränktes Urteilsvermögen, kritik- und distanzgemindertes Verhalten. Der Nachtschlaf ist deutlich vermindert bzw. gestört.

Im Gegensatz dazu klagen Betroffene im Rahmen depressiver Krankheitsepisoden über Niedergeschlagenheit, Antriebsmangel, Abgeschlagenheit und Erschöpfung, Schlafstörungen, ein Gefühl von von Wertlosigkeit und Schuldgefühle. Hinzu kommen körperliche Symptome wie Schmerzen, Schweregefühle in Armen und Beinen oder Verdauungsstörungen. Depressive Menschen ziehen sich zurück und vermeiden soziale Kontakte.

Eine Komplikation der depressiven Krankheitsepisoden sind Suizidgedanken und Suizidabsichten. Beim Auftreten dieser Gedanken muss sofort ein Arzt konsultiert werden.

Depressive Krankheitsepisoden treten wesentlich häufiger als manische auf.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Es wird in mehreren Gesprächen mit Ihnen die Krankengeschichte erhoben. Auf Ihren Wunsch können auch Angehörige einbezogen werden. Ergänzend kommen testpsychologische Untersuchungen zum Einsatz. Eine weiterführende Diagnostik dient dem Ausschluss körperlicher Verursachung der Erkrankung.

Wie kann eine bipolare Störung therapiert werden?

Ein möglichst früher Behandlungsbeginn schützt vor negativen sozialen Folgen und Beeinträchtigungen. In der Akutbehandlung werden manische oder depressive Krankheitsepisoden bis zur Beschwerdefreiheit therapiert. Zudem wird das erneute Auftreten von Krankheitsphasen durch eine lebenslange Phasenprophylaxe verhindert.

Die Behandlung setzt sich aus medikamentöser Therapie, psychoedukative/psychotherapeutischen Behandlungsverfahren und sozialtherapeutischen Maßnahmen zusammen. Diese werden in Kombination angewandt und aufeinander abgestimmt.

In der psychoedukativen/psychotherapeutischen Behandlung werden Sie über Ihre Erkrankung aufgeklärt. Wir vermitteln Ihnen Kenntnisse zu Ursachen, Verlauf, Prognose, der medikamentösen Behandlung und Selbsthilfestrategien sowie zur Rückfallprophylaxe. Konflikte werden bearbeitet und gelöst. Sie werden lernen, mit der Erkrankung besser umzugehen und Auslöser von Krankheitsepisoden zu erkennen und positiv zu beeinflussen.

Die medikamentöse Therapie beseitigt Störungen im Gleichgewicht des Hirnstoffwechsels und wird nach Absprache mit Ihnen vorgenommen. Zum Einsatz kommen moderne nebenwirkungsarme und in der Wirkung sichere Psychopharmaka. Im Rahmen von sozialtherapeutischer Beratung werden Maßnahmen besprochen, die Ihnen den Weg zurück in den (Berufs-)Alltag erleichtern können. Zudem erhalten Sie Unterstützung in der Regelung von Wohnungs- und Behördenangelegenheiten.

Die Psychotherapie zielt auf die Klärung der Konflikte ab, die die Krankheitsepisoden beeinflussen oder verursachen. Außerdem werden unbewusste, krankheitsunterhaltende Verhaltensmuster aufgedeckt und abgebaut. Soziale Fähigkeiten werden unter der Behandlung gezielt verbessert, sodass Ängste im Rahmen zwischenmenschlicher Kontakte und Beziehungen verringert und die Kontaktfähigkeit sowie Selbstsicherheit verbessert werden können.

Unterstützende Therapieverfahren, wie Musik- und Kunsttherapie, Ergotherapie, das Erlernen eines Entspannungsverfahrens und Bewegungstherapie helfen Ihnen, Stimmungsschwankungen selbst zu beeinflussen und ein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen.

Im Rahmen von sozialtherapeutischer Beratung werden Maßnahmen besprochen, die Ihnen den Weg zurück in den (Berufs-)Alltag erleichtern können. Zudem erhalten Sie Unterstützung bei der Regelung von Wohnungs- und Behördenangelegenheiten.

Im nicht lebensbedrohlichen Krankheitsfall ist Ihr Hausarzt für Sie da.

Ist Ihr Hausarzt nicht zu erreichen, steht Ihnen der Kassenärztliche Notdienst unter der zentralen, kostenfreien Tel. 116 117 zur Verfügung. Der Behandlungsraum befindet sich neben der Notfallaufnahme im St. Georg Klinikum Eisenach.

Lebensbedrohliche Notfälle werden in der Notfallaufnahme behandelt. Notruf 112!

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© Tobias Kromke