Warum protestieren wir?
Die Krankenhäuser sind auf Grund fehlender finanzieller Anpassungen an die steigende Inflations-und Tarifentwicklung in eine kritische Lage geraten. Derzeitige Finanzierungsmodelle berücksichtigen die Herausforderungen nicht, wodurch inzwischen immer mehr Kliniken bundesweit am Rande der Insolvenz stehen. Wenn von politischer Ebene keine Änderungen erfolgen, wird die Liquidität auch in unserem Hause weiter schmelzen und zum Jahresende einen kritischen Punkt erreichen. Das bedeutet, dass auch wir in eine ernste existentielle Notlage kommen.
Wir, die Mitarbeitervertretung von über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des St. Georg Klinikum Eisenach, stellen uns fest an die Seite des Dienstgebers und setzen uns aktiv dafür ein, dass unser Klinikum als zuverlässiges und sicheres Versorgungszentrum und sicherer Arbeitgeber erhalten bleibt.
Was fordern wir?
Die Krankenhäuser fordern gemeinsam einen Inflationsausgleich, die vollständige Übernahme der gerechtfertigten Personalkosten- Steigerungen und eine insgesamt abgestimmte Krankenhaus-Reform auf Bundesebene unter Mitwirkung der Krankenhäuser.
Der immer weiter zunehmende Bürokratieirrsinn muss aufhören!
Haben die Kliniken nicht bereits finanzielle Hilfen erhalten?
Der Bundesgesundheitsminister Herr Lauterbach erklärt immer wieder gerne öffentlich, wie umfangreich er die Kliniken bereits finanziell unterstützt hätte, dabei hat sich die konkrete Unterstützung bisher lediglich auf die Energiehilfen beschränkt. Diese Hilfen sind inzwischen ausgelaufen, das Grundproblem bleibt, dass die Krankenhäuser heutige Preise mit den Einnahmen von 2021 bezahlen müssen. Andere von Herrn Lauterbach in der Öffentlichkeit beschrieben Zuwendungen stehen die Kliniken ohnehin zu. Der Gesundheitsminister stellt dieses Geld fälschlicherweise als zusätzliche Hilfe dar.
Nach Auffassung des Ministers gäbe es keinen Anlass, dass ein großes Krankenhaussterben zu erwarten sei. Mit dieser Meinung steht er inzwischen ziemlich alleine da. Die deutsche Krankenhausgesellschaft konnte nachweisen, dass rund 80 Prozent der deutschen Kliniken aktuell rote Zahlen schreiben.
Man muss sogar dem Minister vorwerfen, dass er erhebliche Strukturänderungen in der Krankenhauslandschaft mit ungeordneten Krankenhausschließungen und reduzierten Kapazitäten im Vorfeld auf seine geplante Krankenhausreform billigend in Kauf nimmt.
Die Bevölkerung muss erfahren, dass die Berichte aus Funk und Fernsehen nicht nur andere Kliniken betreffen, sondern dass auch das St. Georg Klinik Eisenach massiv existentiell bedroht ist.
Mit unserer Aktion rufen wir alle Bürger auf, sich aktiv an der Protestaktion zu beteiligen. Herr Lauterbach stellt sich wie kein anderer Politiker in die Öffentlichkeit. Wenn er von der Krankenhausreform spricht, dominiert meistens das „ich“, oder „meine Reform“ und „mein Ministerium“. Über die QR-Codes auf den Plakaten kann jeder Bürger sofort eine persönliche Mail an
Hr. Lauterbach schreiben. Der Gesundheitsminister muss für sein Nicht-Handeln Verantwortung übernehmen!
Der zweite QR-Code richtet sich an unseren Thüringer Ministerpräsidenten Herrn Ramelow.
Wir erwarten vom Ministerium, dass auch sie sich aktiver für die Krankenhäuser in unserem Land gegenüber der Bundesregierung einsetzen. Herr Ramelow hat es in der Hand, den Abbau von Versorgungsangeboten zulasten der Patientinnen und Patienten zu verhindern