Nach der Operation erfolgt die Vorstellung des Patienten in unserem wöchentlichen Tumorboard, nach Erhalt der feingeweblichen Untersuchung durch den Pathologen.
Abhängig von der lokalen Ausbreitung oder möglichen Streuung des Tumors in die Lymphknoten geben wir individuell Empfehlungen zu weiteren Therapiemaßnahmen ab.
Oft kann der Tumor komplett entfernt werden und es muss lediglich eine geplante Nachsorgebehandlung mit anfänglich halbjährlichen Darmspiegelungen und Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden.
Bei Streuung in die Lymphknoten oder darmüberschreitendes Wachstum, kann eine sogenannte „adjuvante Chemotherapie“ nach einer Darmkrebs-Operation empfehlenswert sein. In dieser Situation ist der Tumor durch die Operation komplett entfernt und durch eine Chemotherapie kann das Risiko eines Wiederauftretens der Erkrankung verringert werden.
In besonderen Fällen kann eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung empfehlenswert sein.
Alle Empfehlungen werden nach interdisiziplinären Besprechung der Befunde und des Behandlungsverlaufs individuell im Rahmen unserer wöchentlichen Tumorkonferenz ausgesprochen und dokumentiert.
Weiterhin können bei einigen Patienten, wenn eine Metastasierung z. B. in der Leber vorliegt
chirurgische Konzepte zur operativen Entfernung erarbeitet werden. In einigen Fällen können die Metastasen auch nach einer initialen Chemotherapie operativ entfernt werden.
Sollte aufgrund der Tumorausbreitung keine Operation mehr möglich sein, stehen moderne, relativ gut verträgliche Chemotherapeutika und neue, zielgerichtete Substanzen (targeted therapies) zur Verfügung, die den Tumor und die Metastasen verkleinern können. Auch können Strahlentherapie und lokal-ablative Verfahren (Mikrowellen) zur Anwendung kommen.
Welche Therapie für den einzelnen Patienten die Richtige ist, hängt von ganz verschiedenen Faktoren ab. Dies sind insbesondere das Tumorstadium und die bisher erfolgten Therapien, ebenso wie die vorbestehenden Begleiterkrankungen, die ein Patient neben der Krebsdiagnose hat.