Sprechstunden Im Notfall
St. Georg Klinikum

Chest Pain Unit (Brustschmerz-Einheit)

FTK 0035

Schnelles und strukturiertes Handeln

FTK 0094 Herzkaterlabor

optimale Notfallversorgung

FTK 0037

modernste räumliche und Technische Ausstattung

ausgezeichnete Arbeit

Die zertifizierte Chest Pain Unit

Die seit 2021 zertifizierte Chest Pain Unit der Klinik für Innere Medizin I ist das Herzstück der Notfallversorgung von Patienten mit akuten Herzkreislauf-​, Gefäß-​ und Lungenerkrankungen im St. Georg Klinikum Eisenach.

Die Grundidee der Chest Pain Unit ist, dass zuweisenden Ärzten und Krankenhäusern rund um die Uhr ein kompetenter Ansprechpartner angeboten wird, der sie bei Notfällen berät und ihre Patienten aufnimmt und versorgt. Die Patienten profitieren von einer raschen, qualitativ hochwertigen Diagnostik und Therapie.

Entscheidend für die Umsetzung des neuen Notfallkonzepts sind die optimalen räumlichen und apparativen Voraussetzungen, als auch die Nähe der Chest Pain Unit zu den 2 Herzkatheterlaboren, was eine schnelle Versorgung kritisch kranker Herzpatienten erlaubt.

Insgesamt handelt es sich um ein innovatives Patientenversorgungssystem, das die Qualität der Notfallversorgung optimiert.

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Dr. med. Marcus Jahnecke (MHBA)

Herr Dr. med. Marcus Jahnecke, MHBA übernahm im September 2015 die Leitung der Klinik für Innere Medizin I. Mit dem Anspruch, aktuelle Leitlinien und moderne Therapieformen umzusetzen, entwickelt er die Klinik stetig weiter. So kann den ihm anvertrauten Patienten eine optimale Versorgung geboten werden.

Auf allen Ebenen

Qualitativ hochwertige Notfallversorgung

Die Chest Pain Unit der Klinik für Innere Medizin I (Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Infektiologie, IMC und Angiologie) ist eine Überwachungsstation mit 5 Überwachungsplätzen, die speziell für die Abklärung bei kardiologischen Notfallpatienten mit Verdacht auf Herzinfarkt sowie anderer kardiovaskulärer Notfälle (z.B. Herzrhythmusstörungen) eingerichtet wurde.

Für diese Aufgabe ist die Chest Pain Unit mit geschultem ärztlichen und medizinischem Personal und einer hochwertigen technischen Ausstattung bestens ausgerüstet. Dazu gehören u.a. die echokardiographische Diagnostik (Ultraschall) am Krankenbett und kontinuierliche Registrierung der ST-Strecke im EKG, welche einen wichtigen Indikator für einen Herzinfarkt darstellt.

Sie steht unter organisatorischer und fachlicher Leitung des Chefarztes der Klinik für Innere Medizin I, Dr.med. Marcus Jahnecke, MHBA mit den Schwerpunkten für Kardiologie, Pneumologie, Infektiologie, IMC und Angiologie.

Pro Jahr werden in der Chest Pain Unit über 1.000 Notfall-​Patienten mit Herz-​Kreislauf-Erkrankungen vorstellig, überwiegend mit akuten Krankheitsbildern wie Herzinfarkten, Lungenembolien, Aortendissektionen und Herzrhythmusstörungen. Durch standardisierte und zertifizierte Abläufe (wie der initialen Dringlichkeits-​Triage durch entsprechend geschultes Fachpersonal) wird gewährleistet, dass lebensbedrohliche Herzerkrankungen ohne Zeitverzug diagnostiziert und der entsprechenden Therapie zugeführt werden können.

Hierfür stehen speziell für die CPU qualifizierte/zertifizierte Assistenz-​ und Fachärzte-​ und Oberärzte (mit den Facharztbezeichnungen „Innere Medizin und Kardiologie“) rund um die Uhr im Schichtsystem zur Verfügung, die die fachliche Aufsicht führen und so die leitliniengerechte interdisziplinäre Versorgung sicherstellen.

ZEIT ZÄHLT

Schnelle und optimale Notversorgung

Ziel einer Chest Pain Unit ist es, einen akuten oder neu aufgetretenen typischen, aber auch atypischen Brustschmerz rasch und zielgerichtet abzuklären. Die Chest Pain Unit ist somit die primäre und zentrale Anlaufstelle für Patienten mit akutem Brustschmerz. Ein hochprofessionelles Team sowie standardisierte Abläufe nach den aktuellsten Richtlinien ermöglichen eine schnelle und optimale Notversorgung bei Verdacht auf Herzinfarkt.

Bei einem Herzinfarkt besteht Lebensgefahr! Die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels ist durch ein Gerinnsel in der Herzkranzarterie akut blockiert. Jede Minute zählt, denn Herzgewebe droht dauerhaft abzusterben. Daher ist es so wichtig, sofort den Rettungsdienst unter 112 zu verständigen, wenn anhaltende akute Brustbeschwerden (und Atembeschwerden) bestehen.

Die Versorgung des Herzinfarktes steht 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr durch die Katheter Eingriffe mit modernsten Möglichkeiten wie intrakoronarer Bildgebung (z.B. OCT ), Einsatz von Rotabalationen und intravaskulären Ultraschall zur Gefäßwiedereröffnung (Shock-Wave) zur Verfügung. Bei Bedarf stehen jederzeit auch Herzuntertstützungssysteme ( z.B. Impella ) bereit.


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Krankheitsbilder

Wer wird behandelt

Die Chest Pain Unit dient in erster Linie der raschen und effizienten Abklärung von Patienten mit unklarem Brustschmerz. Ursache dieses – sehr häufigen – Symptoms können eine Vielzahl von Erkrankungen sein, deren Krankheitsschwere von banal bis lebensbedrohlich reicht.

Typische und unmittelbar zu erkennende Krankheitsbilder mit einhergehendem Brustschmerz sind:

  • der Herzinfarkt,
  • die Lungenembolie,
  • akute Erkrankungen der Hauptschlagader (Aortenaneurysma, Aortendissektion) und
  • Herzrhythmusstörungen.

Daneben verursachen eine Vielzahl von anderen Erkrankungen ebenfalls Brustschmerzen, wie beispielsweise:

  • Lungen-​ und Herzmuskelentzündungen und
  • Erkrankungen der Brustwand (Muskel-​ und Skelettsystem) und der Speiseröhre.

Vor diesem Hintergrund wird die Notwendigkeit eines strukturierten und standardisierten diagnostischen und therapeutischen Ablaufs deutlich, da nur so relevante Krankheitsbilder schnellstmöglich erkannt und potentieller Schaden für die Patienten verhindert werden kann.

Kardiale Notfälle äußern sich allerdings nicht ausschließlich in Brustschmerzen, sondern können auch andere Symptome wie

  • Luftnot,
  • Herzklopfen oder
  • Ohnmachtsanfälle verursachen.

Aus diesem Grund werden in der CPU alle Patienten mit dem Verdacht auf ein entsprechendes Geschehen evaluiert und leitliniengerecht versorgt.


Diagnose und Therapie

Schnelles und strukturiertes Handeln

In einer Chest Pain Unit werden Patienten mit Verdacht auf das Vorliegen eines akuten Koronarsyndroms (ACS) unabhängig von Vorhandensein oder Art der Symptome sowie Patienten mit den wichtigsten Differenzialdiagnosen inklusive akutes Aortensyndrom, venöse Thromboembolie, akute Herzinsuffizienz, kardiale Synkopen, chronisches Koronarsyndrom, Schrittmacherdysfunktion oder Schrittmacheralarm sowie akuten Herzrhythmusstörungen behandelt.

Im Rahmen der Untersuchung wird festgestellt, ob es sich bei den Beschwerden tatsächlich um eine Herzerkrankung handelt oder um Beschwerden, die gar nichts mit dem Herzen zu tun haben, und etwa von einem Magengeschwür oder muskulären Fehlfunktionen herrühren.

Am wichtigsten ist die Erkennung einer akuten Minderdurchblutung des Herzmuskels, ein sogenanntes akutes Koronarsyndrom, und die Abgrenzung von anderen, potentiell lebensbedrohlichen Erkrankungen, die ebenso ein sehr rasches, aber differentes Vorgehen erfordern, nämlich einen Einriss der großen Körperschlagader (Aortendissektion) oder einer Lungenarterienembolie. Somit dient die CPU auch der Abklärung weiterer akuter kardiovaskulärer Erkrankungen.

Die Struktur der Chest Pain Unit erlaubt es sehr schnell die richtigen diagnostischen und vor allen auch therapeutischen Maßnahmen zu ergreifen.

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Personal, Räume und Technik

Modernste Ausstattung

Ist nach Abschluss der Diagnostik und Notfalltherapie der weitere Behandlungsplan festgelegt, erfolgt zur Weiterbehandlung und Überwachung die umgehende Weiterverlegung der Patienten auf eine entsprechend ausgestattete und strukturierte Station der Kardiologie im Zentrum für Innere Medizin. Je nach Krankheitsbild und -​schwere ist das die mit 5 Betten ausgestattete CPU-​Therapy Unit oder die Internistische Intensivstation (17 Betten).

Diese mit modernsten Überwachungs-,​ Diagnose-​ und Therapieeinheiten ausgestatteten Stationen werden im Schichtbetrieb ebenso ausschließlich von qualifiziertem und zertifizierten ärztlichem, pflegerischen Personal und Assistenzpersonal betreut und befinden sich in räumlicher Nähe zu den Herzkatheterlaboren und den wichtigen Funktionsbereichen wie Echokardiographie, Herz-​MRT, Elektrokardiographie, Schrittmacher/Defibrillatortherapie, Spiroergometrie und Lungenfunktion.

Weiterhin sind hier die entscheidenden strukturellen, räumlichen und personellen Schnittstellen zu den für die Herzmedizin wichtigen Fachrichtungen Herz- und Thoraxchirurgie, Neurologie, internistische Notfallmedizin, Gastroenterologie und Radiologie (Notfall-​CT) realisiert.

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Vorteile der Chest Pain Unit

Behandlungsablauf

Die Behandlung richtet sich nach den Leitlinienempfehlungen der nationalen und internationalen Fachgesellschaften und berücksichtigt die Schwere der Erkrankung und das Risiko für den Patienten. Bei geringem Risiko kann er auf eine Station verlegt werden; kritische Fälle oder Patienten mit Herzinfarkt werden dagegen ggf. auch auf eine nächsthöhere Überwachungsstufe (IMC oder Kardio-Intensivstation) verlegt.

Anderseits können Patienten ohne erkennbares Risiko oder eine schwere Herzerkrankung rasch nach Hause entlassen und von der Sorge um ihren Gesundheitszustand befreit werden. Dadurch können evtl. Fehlbelegungen reduziert und damit verfügbare Ressourcen für die kranken Patienten optimal eingesetzt werden.

Erste Schritte

Patienten mit unklaren Brustschmerzen werden meist über die allgemeine Notfallambulanz in die Unit gebracht.

Bei Aufnahme erfolgen ärztliche Untersuchungen und eine pflegerische Einschätzung, sowie eine Blutentnahme und eine EKG-Diagnostik. Die Patienten werden von kardiologischen Fachärzten, Assistenzärzten und Pflegern untersucht und betreut.

Bei unauffälligen Erstbefunden kann ein akuter Herzinfarkt oft schon durch eine erneute Labor- und EKG-Kontrolle nach 1 oder 2 Stunden ausgeschlossen werde. Je nach Krankheitsbild schließt sich ein Herzultraschall und ggf. weitere Untersuchungen (Stressecho, Koronar-CT oder Kardio-MRT) an.

Liegt ein Herzinfarkt vor oder wird er befürchtet, werden sie von der Kardiologischen Wachstation zur engmaschigen Betreuung übernommen, ggf. auch nach der indizierten notfallmäßigen Herzkatheter Untersuchung.

Weiterer Verlauf

Bei unauffälligen Befunden können die Patienten häufig in die hausärztliche Betreuung entlassen werden. In der Regel bleiben die Patienten nicht länger als 12-48 Stunden auf der CPU.

Findet sich jedoch im Rahmen der durchgeführten Diagnostik der Hinweis auf ein akutes Koronarsyndrom (z.B. ein akuter Herzinfarkt) kann sofort gehandelt werden.

Im nicht lebensbedrohlichen Krankheitsfall ist Ihr Hausarzt für Sie da.

Ist Ihr Hausarzt nicht zu erreichen, steht Ihnen der Kassenärztliche Notdienst unter der zentralen, kostenfreien Tel. 116 117 zur Verfügung. Der Behandlungsraum befindet sich neben der Notfallaufnahme im St. Georg Klinikum Eisenach.

Lebensbedrohliche Notfälle werden in der Notfallaufnahme behandelt. Notruf 112!

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