Kern und Grundlage einer jeden Therapie ist die längerfristige Psychotherapie mit dem Ziel, das Essverhalten zu normalisieren. Letztlich geht es um Klärung, Bearbeitung und Stabilisierung des persönlichen Hintergrundes. Voraussetzung dafür ist ein tragfähiger Veränderungswunsch, den es immer wieder zu entwickeln gilt.
Neben der Gesprächspsychotherapie kommen kreative, körper- und verhaltensorientierte Therapiemaßnahmen hinzu, welche die Wahrnehmung von Gefühlen und den Umgang damit verbessern. Körperbezogene Gefühle, Anspannungen und Bedürfnisse sowie Grenzen des Körpers und auch das Körperbild an sich können schließlich verändert und vollständiger wahrgenommen werden.
Im Zusammenhang mit der Aufklärung über das Erkrankungsbild (Ernährungsberatungen, Selbstkontrollstrategien in Form von Esstagebüchern) werden Veränderungen im Essverhalten trainiert, indem Mahlzeiten gemeinsam geplant, gekocht und eingenommen werden. Verzerrte Vorstellungen und Erlebnisweisen von sich selbst und dem eigenen Körper können Sie bearbeiten und korrigieren.
Eine teilstationäre Therapie ist selbstverständlich nur dann angezeigt, wenn keine lebensbedrohlichen körperlichen Komplikationen aufgetreten sind und der BMI nicht unter 15 abgefallen ist. In diesem Fall sowie bei schwerem rapidem Gewichtsverlust sollten Patienten vollstationär behandelt werden.