Wie bei anderen Tumorerkrankungen wird anhand der Ausbreitung des Tumorleidens eine Stadieneinteilung vorgenommen. In Deutschland wird ein Tumor vorzugsweise nach dem TNM-System klassifiziert. Entscheidende Kriterien hierbei sind die Ausdehnung des Tumors am Penis bzw. die Einbeziehung von Nachbarstrukturen (T) und ob bereits Lymphknoten- (L) oder Fernmetastasen (M) nachweisbar sind. Der Malignitätsgrad (G) wird vom Pathologen nach mikroskopischer Beurteilung des Tumorgewebes bestimmt. Letzterer stellt eine Ergänzung zum TNM-System dar und ist gleichzeitig ein Maß für die Aggressivität des Malignoms.
Bei lokal fortgeschrittenen Befunden ist eine Teilentfernung des Penis erforderlich, bei Frühbefunden kann eine lokale Tumorentfernung, gegebenenfalls ergänzt durch eine Laserbehandlung, ausreichend sein. Hat der Tumor hingegen bereits Nachbarstrukturen infiltriert, muss eine komplette Entfernung des Penis sowie der betroffenen Strukturen erfolgen. Unter Umständen ist die Neuanlage der Harnröhrenöffnung im Dammbereich notwendig.
Infiltriert der Tumor tiefere Gewebsschichten, steigt das Risiko einer Lymphknotenmetastasierung deutlich an. In vielen Fällen ist dann eine Entfernung der Lymphknoten im Leistenbereich beidseits, eventuell auch der Lymphknoten im Becken erforderlich.
Eine Chemotherapie kann bei bereits erfolgter Fernmetastasierung hilfreich sein. Wann und ob eine Chemotherapie einzuleiten ist, stellt immer eine individuelle Entscheidung dar, die nur von einem in der Behandlung von Peniskarzinomen Erfahrenen getroffen werden kann.