Ein Jahr Selbsthilfegruppe Schlaganfall – Eine Erfolgsgeschichte trotz großer Herausforderungen
Ein Jahr nach ihrer Gründung zieht die Selbsthilfegruppe Schlaganfall (SHG) in Eisenach eine durchweg positive Bilanz. Bei einem Pressegespräch mit Kornelia Bode, der Organisatorin der Gruppe, wurden die Fortschritte und Herausforderungen der letzten zwölf Monate beleuchtet.
Frau Bode, die seit ihrem Schlaganfall im Jahr 2017 auf einen Rollator angewiesen ist, schilderte eindringlich die Schwierigkeiten, die sie bei der Anreise zum Pressetermin mit öffentlichen Verkehrsmitteln hatte. „Die Bedingungen im öffentlichen Raum sind oft nicht optimal, und ohne Begleitung sind viele Wege für mich nicht möglich“, erklärte sie. Diese persönlichen Erfahrungen motivierten sie, die SHG ins Leben zu rufen, um anderen Betroffenen eine Plattform für Austausch und Unterstützung zu bieten.
Dr. Christian Werner, Regionalbeauftragter der Deutschen Schlaganfallhilfe und Frau Kornelia Bode von der Selbsthilfegruppe Schlaganfall freuen sich über alle, die sich am Befast Lauf und am Aktionstag für mehr Inklusion beteiligen.
Trotz anfänglicher Skepsis und einer zurückhaltenden Resonanz hat sich die Gruppe mittlerweile zu einem wichtigen Anlaufpunkt für Betroffene entwickelt. „Inzwischen kommen zu unseren monatlichen Treffen 12 Mitglieder, was die räumlichen Gegebenheiten voll ausschöpft“, so Bode. Die Gruppe ist generationsübergreifend, das jüngste Mitglied ist erst 35 Jahre alt. Unterstützung erfährt Frau Bode durch Helmut Meyer.
Die Treffen finden jeden letzten Dienstag im Monat im Nachbarschaftszentrum in der Goethestraße 10 statt und bieten eine Vielzahl von Themen, die für die Mitglieder von Bedeutung sind. Von der Beantragung von Schwerbeschädigungen über Hilfsmittel für den Alltag bis hin zu Sicherheit im Wohnumfeld – die SHG deckt ein breites Spektrum ab. Frau Bode verweist auch auf geschulte Sicherheitsbegleiter, die über die Caritas kontaktiert werden können. „Wir sind offen für Betroffene und Angehörige“, betonte Bode und dankte dem Nachbarschaftszentrum für die hervorragende Zusammenarbeit.
Die SHG ist offiziell bei der Deutschen Schlaganfallhilfe gelistet und erhält wertvolle Unterstützung von Dr. Christian Werner, Oberarzt in der Klinik für Neurologie am St. Georg Klinikum Eisenach. „Die Unterstützung der SHG ist für mich eine große Bereicherung. Im Klinikalltag sehe ich die Akutsituation, während ich in der SHG erlebe, wie es den Betroffenen im Alltag geht“, erklärte Dr. Werner.
Ein weiteres großes Ziel der SHG ist die Gründung einer Sportgruppe, um die Selbstständigkeit der Betroffenen zu fördern. „Es ist eine große Bereicherung, dass Dr. Werner mit dabei ist. Denn er weiß fachlich, womit Betroffene im Alltag konfrontiert sind“, betonte Bode.
Ein bedeutender finanzieller Beitrag kam durch den BEFAST Lauf, der im vergangenen Jahr erstmals stattfand. Rund 120 Läuferinnen und Läufer nahmen teil, und die drei schnellsten Teams erhielten jeweils eine Spende von 2.000 Euro, die an die Deutsche Schlaganfallhilfe, die Deutsche Hirnstiftung und die Freiwilligenagentur in Eisenach gingen. Der nächste BEFAST Lauf findet am 10. Mai 2025 von 10:00 bis 15:00 Uhr auf dem Eisenacher Marktplatz statt. Neben dem Lauf wird ein umfangreiches Programm mit Informations- und Mitmachangeboten, einschließlich eines barrierefreien Parcours, angeboten.
Für alle, die sich mit einem Team (2-4 Personen) anmelden möchten, gibt es auf der Website des St. Georg Klinikums (www.stgeorgklinikum.de) weitere Informationen. Alle Teilnehmergebühren und Spenden kommen gemeinnützigen Zwecken zugute. Zudem wird eine Spendenaktion für Legorampen ins Leben gerufen, um die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum weiter auszubauen – eine Initiative, die durch die Bürgerstiftung des Wartburgkreises verdoppelt wird.
Der Aktionstag gegen den Schlaganfall und für mehr Inklusion ist eine gemeinsame Initiative des St. Georg Klinikums Eisenach, des Aktiv im Leben mit Behinderung e.V. und des Wartburgkreises. Unterstützt wird der Tag durch die Aktion Mensch.
Im nicht lebensbedrohlichen Krankheitsfall ist Ihr Hausarzt für Sie da.
Ist Ihr Hausarzt nicht zu erreichen, steht Ihnen der Kassenärztliche Notdienst unter der zentralen, kostenfreien Tel. 116 117 zur Verfügung. Der Behandlungsraum befindet sich neben der Notfallaufnahme im St. Georg Klinikum Eisenach.
Lebensbedrohliche Notfälle werden in der Notfallaufnahme behandelt. Notruf 112!